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Was bedeutet AOC bei Käse?

AOC und/oder AOP

1. Was bedeuten AOC und AOP?

Die Appellation d’Origine Contrôllée (AOC) ist die offizielle französische geschützte Herkunftsbezeichnung, die den Ursprung traditioneller französischer Lebensmittel garantiert.
Mit dem 1. Mai 2009 startete die Einführung des europäischen Logos AOP (Appellation d’Origine Protegée), das nach und nach das französische Gütezeichen AOC ersetzen wird. Das AOP-Gütezeichen entspricht dem AOC auf europäischem Niveau.

Andere Sprachen:

englisch Protected Designation of Origin (PDO)
französisch Appellation d’Origine Protégée (AOP)
griechisch Προστατευόμενη ονομασία Προέλευσης (ΠΟΠ)
italienisch Denominazione d’Origine Protetta (DOP)
polnisch Chroniona Nazwa Pochodzenia (CNP)
spanisch Denominación de Origen Protegida (DOP)


2. AOC – die kontrollierte Herkunftsbezeichnung

Das AOC-Gütezeichen definiert eine Region oder eine Zone, deren Terroir ganz spezifische Merkmale aufweist, die einem von dort stammenden Produkt bestimmte Qualitäten oder besondere Charakteristika verleihen. Das AOC-Produkt muss einen angemessenen Bekanntheitsgrad haben. Seine 
Herstellung unterliegt Zulassungsverfahren, die eine Befugnis für die am Produktionsprozess Beteiligten ebenso beinhalten wie strenge Vorgaben, Überwachung der Produktionsbedingungen und regelmäßige Kontrolle der Endprodukte.

Wie erhält ein Käse die AOC-Anerkennung?

Um das AOC-Gütezeichen zu erhalten, braucht ein Produkt eine Zulassung, die im Verantwortungsbereich des I.N.A.O. (Institut Nationale des Appellations d’Origine) liegt. Das Verfahren kann mehrere Jahre dauern.
Jedes AOC-Produkt ist nach Vorschlag des I.N.A.O. durch Dekret definiert. Dieses begrenzt den Herstellungsbereich und enthält die Herstellungs- und Reifebedingungen sowie die amtliche Zulassung des Produkts.

2. AOP – Ursprung und Ziele

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Die Europäische Union hat 1992 ein System zum Schutz traditioneller Produkte mit folgenden Zielen ausgearbeitet:
– Unterstützung der Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion
– Förderung der typischen regionalen Produkte
– Verbesserung der bäuerlichen Einkommen
– Verbleib der ländlichen Bevölkerung in ihrem angestammten Bereich
– Klare Informationen für die Verbraucher

Wie kann man einen AOP-Käse erkennen?

Beide Gütezeichen sind so angelegt, dass sie vom Verbraucher leicht zu erkennen sind. Das Etikett ist mit einer Nummer sowie mit der Zertifizierungs-Institution ausgestattet.

AOC-Käse: Garantie für beste Qualität

Lediglich 43 Produkte der über 1000 französischen Käsesorten, sowie einige Butterprodukte und eine Creme fraiche dürfen die kontrollierte Herkunftsbezeichnung AOC „Appellation d‘ Origine Contrôlée“ tragen. Die kontrollierte Herkunftsbezeichnung garantiert folgende Produktionskriterien:

Die Milch darf nur aus einem geografisch genau festgelegten Gebiet kommen. Die Milch darf zum Teil auch nur von reinrassigen Tieren stammen (z.B. Roquefort – Lacaune-Schaf) die wiederum eine festgelegte Freifläche haben müssen. Auch die Herstellung sowie mindestens ein Teil der Reifung müssen in diesem Gebiet erfolgen.

Die Herstellungsbedingungen beeinflussen die Eigenschaften des Käses. Um hohe Qualität zu gewährleisten, werden die AOC-Käse nach überlieferten Verfahren hergestellt, die teilweise jahrhundertealt sind. Und nur so.

Auch die typischen Merkmale eines Käses wie Größe, Gestalt der Rinde, Konsistenz oder Mindestfettgehalt bestimmen das Aroma eines Käses. Sie sind deshalb genau definiert und müssen strikt eingehalten werden.

Die Hersteller unterwerfen sich Kontrollen, deren Einhaltung von einer Kontrollkommission überwacht wird. Dieser gehören auch Vertreter von Behörden an, so dass Authentizität und Güte der AOC-Produkte staatlich garantiert werden.

Die Geschichte der kontrollierten Herkunftsbezeichnung reicht zurück bis ins 15. Jahrhundert. Eine Verordnung des Parlaments von Toulouse aus dem Jahr 1666 gilt als erster juristischer Text, der sich auf einen Käse, den Roquefort, bezieht. Auf Grundlage dieser Verordnung entwickelte sich die gesamte Rechtsprechung, der die AOC-Käse heute unterliegen. Gesetze aus den Jahren 1955 und 1973 bestimmen, dass die Vergabe eines AOC-Siegels nur durch einen Erlass möglich ist. Seit 1990 obliegt diese Aufgabe dem INAO (Institut National des Appellations d´Origine – Nationales französisches Institut für Herkunftsbezeichnungen). Excellente Weine, Öle und einige Schweizer Käsesorten dürfen ebenso das Siegel tragen.
Das AOC Siegel ist nicht gleichzusetzen mit dem hiesigen DLG-Siegel. Das DLG-Siegel prangt hierzulande sogar auf Kartoffelchipstüten und sagt nur aus, das die Herstellung, der Geschmack usw. einwandfrei ist. In Frankreich bekommen nur wirklich herausragende Nahrungsmittelprodukte die AOC und diese, jeweils genau auf das Produkt zugeschnitten. Es bestimmt per Gesetz wo, wie und wann ein Produkt hergestellt wird und geht tiefer auf traditionelle Verwurzlungen ein.

AOC und AOP sind gleichzusetzen.
Bei uns finden Sie u.a. folgende AOC Spezialitäten:

Roquefort Papillion
Münster Gerome
Camembert de Normandie
Emmentaler
Comte
Valencey
Gruyere
Langres
Morbier
Sainte-Maure de Touraine
Pont l’Eveque
Ossau Iraty
Brie de Meaux
Le Gruyère
Freiburger Vacherin

Quelle: Wikipedia | Der Text steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation

Hier schreibt Michael Wühle, Baujahr 1985, Käse-Sommelier, Guilde Internationale des Fromagers de Saint - Uguzon, Blogger, Gin Liebhaber, In der Landesschau -> SWR Zum Thema Käse habe ich seit 2001, in denen ich diverse Weiterbildungen und Schulungen besucht habe eine Leidenschaft entwickelt, die ich nicht nur in meinem Beruf als Abteilungsleiter sondern auch im Privatbereich ausübe. Meine private Käseseite habe ich schon seit 2006, an der im Prinzip täglich gearbeitet wird.

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